Ziel: Allgäu - Oberreute
Wetter: spontan spektakuläre Wetterlage
Treffpunkt: 8:00 Uhr ARAL Tankstelle Wilferdingen
Teilnehmer: 1 Schwalbe, 10 Mopeds davon 4 Vögel, 1 Roller, Renault-Bus (Serviceteam inkl. Ersatzfahrzeug Vespa)
Tag 1: Profunde Planung - Pit-Stop - Power-Nap
Mit einer profunden Planung und einem Ersatzfahrzeug im Gepäck, starten die Remchinger Mopedos zur Jahresausfahrt 2023.
Die Route mit eingeplanter Rast in Albstadt ist akkurat abgesteckt und der Stauraum im Servicefahrzeug gut gefüllt. Angesichts der Ladung herrscht striktes Rauchverbot an Bord. Die Steuerung des Renault-Busses ist mit weiblicher Doppelspitze besetzt und Backstage hat Serviceleiter Matze seinen Platz eingenommen.
Pünktlich um 8:00 Uhr startet die stilsicher in Kutte gekleidete Gemeinschaft kraftvoll ihre Gespanne - teils routiniert, teils gespannt.
Angesichts der Wetterprognosen sind die Regenkombis griffbereit verstaut – partiell formschön direkt am Mann.
Kontinuierlich schnurren die Motoren der Kultfahrzeuge im 2-Takt-Klang und ziehen, wie an einer Schnur aufgereiht, wohltönend durch die Gassen.
Das rhythmische Schnauben der Karawane verstummt kurz vor Albstadt. Einem Vogel geht die Puste aus. Mit viel Gefühl und Mund-zu-Mund-Beatmung wird dem Kerlchen wieder Leben eingehaucht – weiter geht die Fahrt: Herzliches Willkommen in Albstadt!
Heiße Gulaschsuppe wärmt die vom rasanten Fahrtwind steifen Körper. Die scharfe Würze bringt die Lebensgeister zurück – den Rest übernimmt der ungarische Kräuterschnaps! Besprechung.
Nach Pit-Stop, Power-Nap und Stoßgebet an Petrus, zieht es die Reisegruppe wieder auf den Asphalt.
Reiseführer Paul übernimmt kurzerhand das Kommando und steuert mit eindrucksvollem Orientierungsgeschick über bislang unentdeckte Pfade zum Tor des Donautals. Nach kurzem Abschiedsgruß überlässt er die Routenführung wieder dem Road Captain, der resolut nach Hüttenreute navigiert.
Der Landgasthof Hirsch überzeugt mit gut besetztem Wildgehege und bärenstarkem Service und erfüllt seinen Slogan „schlemmen, feiern, wohnen, wohlfühlen!“ allemal. Die Dachterrasse lädt zum Ausklang mit Abendsonate ein und lässt die müde Meute teilweise geräuschvoll einschlummern.
Tag 2: Meckatzer Merchandising - mannigfache Stand-Up Meetings
Nach Kaffeeservice und Gruppenfoto verlässt man Hüttenreute mit gutem Gefühl und bricht entschlossen zum nächsten Stützpunkt auf. Nach zwei grandiosen Kilometern lässt das gute Gefühl nach. Dem Vogel geht erneut die Puste aus – von Wiederbelebungsmaßnahmen wird abgesehen und die Vespa kommt zum Einsatz.
Die mobile Werkstatt im Backstage-Bereich des Servicefahrzeuges verspricht die Reparatur während der Weiterfahrt.
Dunkle Wolken verdrängen die wärmende Morgensonne. Mit prüfendem Blick zum stetig griffbereiten Regenkombi, geht es weiter über die noch trockenen Straßen. Die Nachricht des leider nicht trockenen Gastraums der Meckatzer Brauerei, erreicht währenddessen das Cockpit des Servicefahrzeugs. Die Einkehr zur Mittagszeit fällt leider ins Wasser.
Spontanität muss gut geplant sein. Flexible und filigrane Streckenführung leitet die Gruppe zur Brauerei Farny. Besprechung!
Unbeirrt wird die Route fortgesetzt. Nächster Stopp Meckatz mit Vereinnahmung des Merchandising Shops.
Socken groß und klein, Hoodie weiß und rot und 5 Kästen Bier – teils mit teils ohne Pfand – finden schnell Abnehmer. Das gemütliche Ambiente des Parkplatzes lädt zum Verweilen ein. Vollidioten.
Aufgetankt wird die letzte Bergetappe schwungvoll gemeistert und vor dem ersten Regentropfen wird das Kraichgauer Haus in Oberreute erreicht. Angekommen! Besprechung!
Nach Hausführung, Zimmerservice und Einkaufstour kredenzt das Küchenteam Grillgut und Salat mit Salz-Essig-Vinaigrette.
Die musikalisch untermalte Abendstimmung lädt zu ritualisierenden Tänzen und mannigfachen Stand-Up Meetings ein. Der nächtliche Spaghetti-Bolognese-Snack ist durch begnadete Zauberhände entstanden und zeichnet sich durch geschmackvolle Würze und frohem Farbenspiel aus.
Die nächtlichen Es(s)kapaden zeigen sich am nächsten Morgen. Spuren von Spaghetti und Schnaps zeichnen Körper und Kleidung der Partygesellschaft. Vollidioten.
Tag 3: Titanenhafte Turniere – wechselnde Zeitkontingente
Frische Luft und Abenteuerdurst ziehen den motivierten Tross nach Draußen. Ein kleiner Spaziergang ins nahe gelegene Dorf, entpuppt sich als übermenschliche Herausforderung. Gefangen im Zeitloch kraxelt die Seilschaft in einer nicht endenden Wanderroute entlang der reisenden Klamm.
Stolz und unterhopft wird das Gasthaus erreicht und schäumende Kaltgetränke stellen schnell die Betriebstemperatur der Langstreckenläufer wieder her. Nach stärkender Hausmannskost und ansprechendem Service, geht es nach einer Besprechung zurück zum Basislager.
Titanenhafte-Tischtennis-Turniere und Dramatische-Dart-Duelle lassen den Tag für die Athleten glanzvoll zu Ende gehen.
Der diensthabende Barkeeper kredenzt noch einen letzten Digestif bei der Besprechung am Abend, bevor der Nachthimmel sich mit dicken Regenwolken über das Kraichgauer Haus legt.
Tag 4: formschönes Wasserballett - geistreiche Themenvielfalt
Sonntagmorgen. Der Wettergott meint es nicht gut mit uns. Vollidiot. Es pisst! Wasserscheu darf heute niemand sein.
Schwimmflügel werden angelegt und die Piloten in teils wasserabweisende Gummianzüge geschossen. Tetris artig wird das Servicefahrzeug be-, aus- und umgeladen, nachdem die Dax als Wasserallergiker lieber im trockenen Transporter den Heimweg antritt und die Vespa erneut zum Einsatz kommt. Der Vogel ohne Puste entpuppt sich als Schwimmente und fährt wieder schnatternd mit!
Kickstart zum Etappenziel Meßkirch. Lasset die Wasserspiele beginnen.
Ein unbeschreibliches Gefühl breitet sich während der feucht und weniger fröhlichen Fahrt bei der Rafting-Truppe aus. Ein Gefühl von triefend nassen Socken und feuchten Höschen.
Der Zwischenstopp bei Max & Moritz in Kressbronn wird zur Stärkung von Fahrer und Trocknung von Wäsche am Handgebläse dankend angenommen. (Anmerkung der Redaktion: es wurden lediglich Socken und keine Höschen getrocknet)
Dank Tampon-Hygiene-Beutel an den Füßen, zur Vermeidung von Schwimmhäuten durch weitere Nässezufuhr, nimmt das Wasserballett von Vollidioten wieder seine Formation ein.
Im Blindflug durch Sturm- und Regenpeitschen wird der Brigelhof in Meßkirch erreicht. Das Scheunentor zur Unterbringung der Seepferdchen ist bereits geöffnet. Badehosen und Schwimmflossen werden zur Trocknung aufgehängt. Was für ein Ritt! Besprechung!
Das Grillbuffet für Fleisch- und Pflanzenliebhaber lässt keine Wünsche offen und hochprozentige Marillen- und Schlehen-Getränke lassen die geistreiche Themenvielfalt der Abendbesprechungen über Tampons, Tüten und Tassen (zu)weit ausschweifen.
Tag 5: Homerun
Aufgeklärt und ausgeschlafen sitzen nach dem Frühstück wieder alle auf ihren Böcken. Mit Blick zum Himmel, erscheint die Reaktion der Dachfigur des Brigelhofs nachvollziehbar.
Es liegen die letzten 120 km, der insgesamt 540 km dieser Tour, vor der tollkühnen Truppe von Vollidioten.
Zäh und gespickt mit diversen Wartungsarbeiten an jeglichen Maschinen, zieht sich der Weg gen Heimat ins schier Endlose. Mit Einkehr beim Gasthaus zur Goldenen Möwe in Calw, wird die letzte Etappe eingeläutet.
Eine letzte Besprechung in Huchenfeld und die Mopedos sind wohlbehalten zurück in ihrem Heimatort Remchingen angelangt.
Fazit der Tour: athletische Vollidioten trotzen Wettergott mit formidabler Gruppendynamik
DANKE, an die gesamte Truppe, dem Orga-Team, allen Gastgebern und allen die rücksichtsvoll mit uns auf der Straße unterwegs waren!
[Bericht von Simone]
Ziel: Schloss Auerbach in Bensheim
Wetter: wahrlich herrliche Sonnentage
Treffpunkt: 9:00 Uhr ARAL Tankstelle Wilferdingen
Teilnehmer: Rösser verschiedener Gestüte & Service-Gespann
Noch bevor der erste Strahl des Sonnenballs die sanften Hügel des Enzkreises streifte und das gefiederte Tier seinen Weckruf verlauten ließ, brach ein Teil des Gefolges der motorisierten Ritterschaft im Brachmond zur Fahre auf.
Es galt neue Lande zu erkunden.
Unter dem Banner "Der Remchinger Mopedos" reisten 2 Freifrauen und 10 Knappen auf 2-Takt-Rössern und mit einem Gespann samt Zehrsack.
Alsbald halte donnerndes Dröhnen durch die Gassen und ein angsteinflößender Geruch von Mut und Wahn hing beim Durchkreuzen der ersten Siedlungen in der Luft.
Die Helden auf stählernen Hengsten erblickten nach weitläufigen Meilen die grünen Wipfel des Pfälzer Waldes und die mächtigen Zinnen der Burg zu Wachenheim am Horizont .
Nach der ersten Stund nach dem Mittagsgeläut, wurde bei der Rast in Bad Dürkheim am Fuße der Hardenburg am großen Fasse, kühler Rebsaft gereicht.
Man pausierte noch für eine Lunte und nachdem das Steiß geruht hatte, sollte das Gefolge weiterziehen. Jedoch manch Ross wollte den Ritt nur mit großer Müh fortsetzen – welch Ludergaul.
In den prächtigen Winzergärten zu Großkarlbach kam der Tross zum Stehen. Es schwärmten Späher aus und unter Nutzung des schnurlosen Schwatzdrahtes erhielt Sir Herbert die Kund der Not. Er hielt einen Feuerdrachen daselbst und brachte diesen als Schmiedegesell zum Einsatz.
Alldiweil wurde Paul aus den Winzergärten in seine Kemenate entsandt und brachte das Wunderwerk einer Lüsterklemme zum Vorschein.
„Schauet nur diese Handwerkskunst!“ Kettenspanner und Kupplungszug wieder im vortrefflichen Zustand.
Mit huldigendem Dank vollzog man den Abschied und galoppierte weiter; vorbei am Weltkulturerbe Kloster Lorsch, entlang der südhessischen Bergstraße. Man grüßte das Gefolge der Starkenburg zu Heppenheim mit kurzem Gruß und hielt Tempo, um die Pforten des Schloss Auerbach zu Bensheim zu erklimmen.
Der Blitzbote entsandte bereits Monde zuvor die Botschaft, dass Die Remchinger Mopedos auf hohen Besuch eilen. Gott zum Gruß öffnete der Burgpansch das Burgtor. Die Gemächer waren vorbereitet und das prächtige Rittersmahl lockte mit gegrillten Afterballen von der zarten Sau mit Knödel und Speck.
„Rülpset nicht laut bei Tische und lasset keinen Hosenjauchzer, es ist ein ehrenwertes Haus“ lautet die Kunde und so wurde geschmaust bis Wänste und Mieder bersteten.
Das Volk sollte bis in die Abendstunden von Junker Malte mit Gaukelei und Klängen unterhalten sein. Der Gerstensaft floss die durstigen Kehlen hinab und vor jedem Gang wurde die Giftprobe genommen. Manch Knappe kämpfte unter Tragen eines Kettengewands mit der Feuersbrunst, während das holde Weibsbild, den eingekerkerten Junggesellen durch einen gehauchten Kuss befreien konnte.
Die Trommeln wurden geschlagen und wundersame Gesänge klangen durch die Gemäuer, nachdem der Küfer Feuerwasser kredenzte. Zum krönenden Abschluss beehrte König Florian im roten Samtgewand das Gaudium und entsandt huldvolle Grüße samt Ritterschlag.
Noch bevor die Sterne am Himmelszelt erstrahlten, zog es das Gefolge auf die Mauern des Schlosses. Mit vollen Krügen und Friedenskerze erklomm man die Stiegen und blickte weit über die Lande. Es entstand ein Konterfei in Farbe, welches hierzulande als Selfie bekannt ist. Vor dem Mondscheingang labten sich alle am Schlummertrunk.
Dem Morgenruf des Federtiers zuvorkommenden, zog es den Knappen Leo am Morgen des nächsten Tages, im Waffenrock jedoch ohne Halsberge, das wallende Haar im Morgentau wehend, zum Bäckersmann ins Dorf hinunter um Semmeln zu holen.
Wohlgeruht verließen die Gassenschwärmer das Faulbett und speisten in Heimeligkeit mit Blick über die Ebenen der Bergstraße die eingekochten Früchte, das Gelage vom Huhn und Fleischwaren aus dem Blechbehältnis.
Die Rösser, welche nur knapp einem nächtlichen Tjost entkamen, wurden getränkt und man blickte nochmals staunend empor der Zingeln. „Fahret denn wohl“ hieß es zum Abschiedsgruß. Und so zogen sie weiter...
Unter dem Brückenbogen des Eingangsportals kündigte das rhythmische Schnauben der Stinkrösser bereits die Ankunft des Gefolges in der Nibelungenstadt Worms an. Mit Hosendrachen im Bündel durchkreuzt man kühn die Stadt des Drachentöters.
Viele Stunden waren ins Land gegangen und die Strapazen der Reise waren hoch; ein Ross verlor seinen Schweif und entkam nur knapp der Notschlachtung.
Im Ort am Schwabenbach, welcher bereits zu Zeiten der Kelten und Römer besiedelt war und den Namen Fußgönheim trägt, konnte durch gute Pflege der Familienbande, die Labung mit erfrischendem Wein und ein schattiger Unterstand beansprucht werden. Die Gastfreundschaft im Pfälzer Land ist großherzig und milde.
Unerbittlich trieb man die Rösser auf heißen Gesteinen weiter, bis zur Überquerung des reißenden Gewässers Rhenus die Fähre erreicht wurde. Zur Überfahrt berappte der Fährmann die Recken um einen Sack Silbergulden. Die letzte Weggabelung erfolgte langsamen Schrittes; eines der Rösser lahmte.
Mit herzlichem Willekumm wurde die Ritterschaft in ihrer Hofburg begrüßt.
Die nächste Fahre steht im Ährenmond an – dem Freiheitsdrang folgend!
Gehabet euch wohl liebe Freunde!
Cancelarus: Simone
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